Catania
Catania ist die zweitgrößte Stadt der Insel und liegt am Fuße des Etna, direkt an der Ostküste Siziliens; eine Stadt, die mit Leben pulsiert. Bunt, dynamisch und quicklebendig, mit extrem hoher Kriminalitätsrate, wirtschaftlich den anderen Inselstädten weit voraus. Als Sitz einer großen Universität ist in Catania jede Menge los. Fast jeder sechste registrierte Einwohner ist Student.
Das Stadtbild bestimmen breite, sich rechtwinklig kreuzende Straßen und eine Fülle von Barockbauten. Catania nach Palermo der zweitgrößte Ballungsraum ist immer wieder auferstanden aus Ruinen. So war es in der Antike und setzt sich in unserer Zeitrechnung fort. Schuld war oft der Etna dessen Lavaströme an Randbezirken immer noch zu sehen sind.
<< der Elefantenbrunnen, Wahrzeichen Catanias
Beim Ausbruch 1669 wurde die Hälfte der Stadt hinweggefegt, das Erdbeben von 1693 besorgte den Rest. Beim planmäßigen Wiederaufbau wurde oft Material benutzt was ja reichlich vorhanden war: Lava. Wappentier ist der schwarze Lavaelefant, der vor dem Dom Sant' Agata steht.
Die Heilige erlitt 251 hier das Martyrium, ihr weihten die Normannen den Dom, der nach dem Erdbeben von 1693 barock erneuert wurde. Das Castello Ursino, das 1239 bis 1250 von Kaiser Friedrich II. erbaut wurde, ist eins der seltenen Beispiele staufischer Baukunst auf Sizilien (Kaiseradler mit einem Hasen in den Fängen über dem Nordportal).
Es war später Sitz der aragonesischen Könige und birgt heute das Museo Comunale. Ursprünglich stand es direkt am Meer, wurde aber 1669 von Lavaströmen umflossen, jedoch nicht zerstört da eine Prozession mit dem Schleier der heiligen Agathe den Strom abgelenkt hatte, der vier Monate nach dem Ausbruch erst zum Stillstand kam. Catania ist Heimat des Schriftstellers Giovanni Verga und des Komponisten Vincenzo Bellini.
Die Altstadt steht seit 2002 zusammen mit acht anderen barocken Städten im Val di Noto auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Nach der fast völligen Zerstörung durch den Vulkanausbruch 1669 und das Erdbeben 1693 wurde Catania vorwiegend im Stil des römischen Barocks unter der Federführung des Baumeisters Giovanni Battista Vaccarini wiederaufgebaut und zu den Sehenswürdigkeiten zählen viele Bauwerke und Denkmäler dieser Epoche.
Catania ist , trotz zahlreicher Sehenswürdigkeiten, sicherlich kein typisch touristischer Ort, es gibt einfach zu viel Verkehr und durch den Ascheregen des Etnas, machen viele Gebäude einen eher schmuddeligen Eindruck.
Wer aber einen Einkaufsbummel plant und ein lebendiges Nachtleben sucht, der wird hier fündig. Abends werden die kleinere Straßen in der Innenstadt mit den Tischen der Restaurants zugestellt und sind für den Auto-Verkehr nicht mehr passierbar. Im Zentrum kann man von Bar zu Bar ziehen und das Nachtleben genießen. Die Strassen sind auch später am Abend noch voller Menschen.
Tagsüber bieten die Geschäfte an der Via Etnea und dem Corso Sicilia viele Möglichkeiten sich mit schicken italienischen Schuhen und einer komplett neuen Garderobe einzukleiden. Zwischendurch erfrischt sich der durstige Besucher mit einem Granita, einer Art trinkbarem Sorbet (besonders zu empfehlen ist Mandel mit Kaffee) und dazu einem Brioche. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die lange Mittagspause von eins bis vier, aber wenn man diese schon im Vorfeld einplant ist auch das kein Problem. Mit einem Besuch des Doms oder eines der anderen Sehenswürdigkeiten vergeht die Zeit wie im Fluge.